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CHERRY BLOSSOMS

DAMIEN HIRST - FONDATION CARTIER, PARIS BIS 2. JANUAR 2022

 

Fondation Cartier pr.sentiert die neue Gem.ldeserie "Cherry Blossoms" des britischen Künstlers Damien Hirst. Die Cherry Blossoms-Serie interpretiert mit verspielter Ironie das traditionelle Thema der Landschaftsmalerei neu


Text: Ivona Okanik


Damien Hirst ist wie ein schillernder Rockstar der Kunstszene – zugleich Künstler und Selbstdarsteller. Ein gewiefter Geschäftsmann und leidenschaftlicher Provokateur. Nach seinem Studium in Leeds trat Damien Hirst 1986 in das Goldsmiths College in London ein und avancierte schnell zum Gesicht der Künstlergruppe "Young Britisch Artists", deren experimentelle Kunst oftmals als provokativ angesehen wurde. Aus dieser Schaffensphase entstand die Hirst's "Natural History"-Serie, bekannt für sezierte Tiere, die er in mit Formaldehyd gefüllten Vitrinen ausstellt. Hirst's Vorstellungskraft führt immer wieder zu einer Konfrontation mit den Grenzen der Kunst und einem Angriff auf das, was als akzeptabel gilt. Selbstdarstellerisch, sensationslüstern oder gar morbide. Egal welche Kritik man ihm entgegenbringt, Damien Hirst versteht es, sie zu seinen Gunsten zu nutzen und ist heute einer der reichsten, lebenden Künstler der Welt. Und ebenso wie ein Hardrocker plötzlich sanfte Klänge anstimmt und herzzerreißende Baladen trällert, überrascht Hirst bei seiner Serie "Cherry Blossoms" mit einer ironiebehafteten und romantisch anmutenden Ader. Eine Erinnerung aus seiner Kindheit wie er sagt, als er seine Mutter Krischblüten mit Ölfarben malten sah, bewog den 55-jährigen Jahrzehnte später diesen, wie er anfangs gedacht hat "banalen" Ansatz aufzugreifen und eine Brücke zwischen Abstraktion und Figuration zu schlagen.








“The Cherry Blossoms are about beauty and life and death.

They’re extreme – there’s something almost tacky about

them. Like Jackson Pollock twisted by love. They’re decorative but taken from nature. They’re about desire and how we process the things around us and what we turn them into, but also about the insane visual transience of beauty—a tree in full crazy blossom against a clear sky. It’s been so good to make them, to be completely lost in colour and in paint in my studio. They’re garish and messy and fragile and about me moving away from Minimalism and

the idea of an imaginary mechanical painter and that’s

so exciting for me.”

DAMIEN HIRST









Hirst kombiniert bei der Serie "Cherry Blossoms" dicke Pinselstriche und Elemente der gestischen Malerei, die sowohl den Impressionismus und Pointillismus sowie Action Painting einfängt. Die Kirschblüten sind gleichzeitig eine Subversion und Hommage an die großen künstlerischen Bewegungen der späten neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert.


"Als ich mit diesen Bildern begann hatte ich nur Rosa und Weiß vor Augen – Farben, die ich eben in blühenden Kirschbäumen sah. Also verwendete ich vier Rosa und zwei Weiß… Ich sah mir zudem Fotos an, mischte und malte – doch das Bild war einfach tot. Als ich einmal die Straße entlangging und andere Bäume bewusst ansah – grüne Bäume mit Blättern – wurde mir klar, dass sie so sind, weil Licht fehlte – die Reflektion. ... So habe ich Rot, Gelb und Orange eingesetzt – die eigentlich nicht vorhanden sind. Und

dadurch wurde das Ganze zum Leben erweckt."



Nachdem Damien Hirst drei volle Jahre der Serie gewidmet hatte, beendete er diese im November 2020. „Die Pandemie ermöglichte mir, viel mehr Zeit mit den Bildern zu verbringen um sie zu perfektionieren." Die komplette Serie umfasst 107 Leinwände geteilt in Einzeltafeln, Diptychen, Triptychen, Quadriptychen, und sogar ein Hexaptychon, alles großformatig. Die Ausstellung ist eine Antwort auf eine Einladung von Hervé Chandès, Generaldirektor der Fondation Cartier, die dreißig ausgewählte Gemälde des Künstlers präsentiert.


Damien Hirst wurde 1965 in Bristol geboren und wuchs in Leeds auf. Er begann sein Kunststudium in den frühen 1980er Jahren. Damals besuchte er regelmäßig die Anatomieabteilung der Leeds Fakultät um Lebenszeichnungen anzufertigen. 1995 erhielt er den prestigeträchtigen Turner-Preis in London. Hirst ist einer der populärsten und begehrtesten Künstler der Welt und hatte bereits zahlreiche umfangreiche Einzelausstellungen, unter anderem im Rijksmuseum in Amsterdam im Jahr 2008, sowie eine Retrospektive in der Tate Modern im Jahr 2012. Seine Multiples und limitierten Auflagen sind facettenreich, fein ausgearbeitet und, wie all seine Produktionen, zugleich verstörend und faszinierend. ≡


 

FONDATION CARTIER

Paris | Frankreich












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