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KLASSEN PRIMUS

Sportlicher Ausdruck, elegante Form, komfortables Interieur und ein wildes Temperament.

Der Kia Stinger GT – ein sportlich-elegantes Allround-Talent – überraschte im Test nicht nur unsere "Drive"-Redaktion

Text: Ivona Okanik, Fotos: © HARVEST

Gefühlt war es der heißeste Tag des Sommers, als ein knallroter Kia StingerGT in den öffentlichen Hauptinnenhof des fürstlichen Schlosses Thurn und Taxis in Regensburg gemütlich einfuhr. Kleine Grüppchen von Touristen folgten gehorsam aufgespannten Sonnenschirmen ihrer Fremdenführer, dankbar um jeden kurzen Aufenthalt im Schatten.

Ein kurzer Zwischenstopp an herrlich blühenden roten Rosenranken sorgte sogleich für gesteigerte Aufmerksamkeit im Schloss von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Neugierige Blicke richten sich bewundernd und irritiert zugleich auf den schnittigen V6-Benziner mit Twin-Turbolader. "Was in aller Welt ist das für ein Auto?", wollte ein Tourist aus Köln ganz hingerissen wissen. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine wild durcheinander plaudernde Menschentraube um das 370-PS-Kraftpaket. Nachvollziehbar, denn der GT besticht durch eine überaus gelungene Linienführung, die im Zusammenspiel mit dem Kühlergrill „Tigernase“ und den markanten Lufteinlässen, seitlichen Kiemen, der verchromten Twin-Endrohre rechts und links, sowie 19-Zoll-

Leichtmetallfelgen dem jüngsten Kia-Spross eine dynamisch-kraftvolle und sportlichelegante Optik verleiht. Es verwundert daher kaum, dass der Stinger GT unter anderem mit dem weltweit begehrten „Red Dot: Best of the Best“ prämiert wurde.

In unmittelbarer Nähe residiert das "Antoinette", ein Café von DFB- und Spitzenkoch Anton Schmaus, mit einem mediterran anmutenden Freisitz im Innenhof und zugleich dem Eingang zum fürstlichen Museum "Marstall". Eine wunderbare Kulisse und perfekter Rahmen für ein paar Aufnahmen unseres Shooting-Stars "Stinger", der gleichsam für gefüllte Reihen im Café sorgte. Es widerstrebt mir fast, die angenehm temperierte Komfortzone der Sportlimousine gegen gefühlte 40 Grad Außentemperatur, sowie den bequemen Nappa-Ledersitz mit Sitzventilation gegen einen – wenngleich

hübschen – aber dennoch Gartenstuhl, einzutauschen. Für die Aufnahme wird noch das elektrische Glasschiebedach geöffnet, der "Start/Stopp-Knopf" gedrückt und das Harman/Kardon Premium-Soundsystem mit insgesamt 15 Lautsprechern verstummt sanft. Und, ob in Erwartung einer Showeinlage oder einfach Zufall, senken sich auch die Stimmen der Café-Besucher und fixieren die rote Sportlimousine in neugieriger Spannung. Zugegeben, ein fast surrealer Moment, der meine Lachmuskeln dezent anspannen ließ.. Einen schnelleren und direkteren Indikator für Reaktionen auf den Kia Stinger kann man nun wirklich nicht erwarten.

Im Stadtverkehr zeigte sich der Stinger mit seinem fünfstufigen Drive Mode Selector System in den Varianten "Smart", "Eco" und "Comfort" überaus komfortabel, handlich und sparsam. Den Fahrmodus Sport und Sport+ behielten wir uns für den kurvigen Langstreckentest in Richtung Bayerischer Wald vor. Begeistert hat uns die Verarbeitung der Nappa-Ledersitze – vielfach elektrisch einstellbar mit Memory-Funktion – die mit farblich abgesetzten Steppn.hten einen edlen Touch erhielten. Selbst bei hohen Temperaturen ist die Haptik unverändert, was die hohe Qualität des Interieurs zusätzlich unterstreicht.

Überaus effektvoll ist die eigebaute Rundumsichtkamera, die insbesondere im Parkgewirr enger Gassen stets einen allumfassenden Überblick bietet und das Ein- und Ausparken der 4,83 Meter langen und 1,87 breiten Sportlimousine für Jedermann zum Kinderspiel macht.

Das ergonomische Multifunktionslenkrad, sportliches Cockpit, gepaart mit Aluminium-Pedalen, zeichnen ein harmonisches Bild und ziehen die sportliche Linie im Innenraum konsequent fort. Der gro.e Kofferraum überraschte dennoch, als zwei Golfbags und zwei Weekender locker Platz fanden. Und auch Wintersportler werden problemlos, dank der umklappbaren Hintersitze, Gepäck samt Skier verstauen können.

Alles schön und gut. Doch der Stinger durfte auch unter "normalen" Extremsituationen außerhalb der Stadt zeigen, was in ihm steckt. Also wurde eine Route erarbeitet, die sowohl Landstraße mit engen Serpentinen wie auch einen längeren Autobahnabschnitt beinhaltet. Ausgerüstet mit Filmkameras, die einige Sequenzen auf Video dokumentieren sollen, brach eine vierköpfige Crew in Richtung Bayerischer Wald auf.

Unmittelbar nach der Stadtgrenze schaltete unser Drive-Redakteur und Testfahrer Gerd Demmel das adaptive Fahrwerk von "Comfort" um auf das Drive System "Sport" und anschließend Sport+. Mit zunehmenden Tempo werden wir sanft in die Sitze gedrückt und spätestens nach der zweiten Kurve weiß ich als Beifahrer die Vorzüge der ergonomischen Sitze mit Sitzventilation und Seitenhalt (Air-Cell-Funktion) zu schätzen. Nach der dritten Serpentine verstummte langsam andächtig das Team auf den Rücksitzen und gab sich vertrauensvoll den Fahrkünsten unseres Ingenieurs hin. Nach der Achten

– und letzten vor einem Zwischenstopp – schwand jegliche Farbe aus den Gesichtern des Filmteams während unser Testfahrer Gerd zufrieden lächelte: "Natürlich ist es ein Unterschied, ob auf einer Rennstrecke oder Landstraße eine Testfahrt durchgeführt wird. Alleine der potentielle Gegenverkehr lässt eine extreme Fahrweise nicht zu. Aber es gilt ja heute den Stinger in einer Alltagssituation mit sportlicher Fahrweise kennen zu lernen. Das war lediglich ein kurzer und vorsichtiger Vorgeschmack. Und das hat der Stinger mir Bravour gemeistert. Es ist allerdings noch viel Luft nach oben." Beruhigend zu wissen, dachte ich ironisch und überlegte, ob es tatsächlich Menschen gab, die das ganze Kraftpotential des Stinger GT auf öffentlicher Straße ausschöpfen können, respektive wollen. "Das stimmt, die Variante Sport+ ist für die ausgesprochenen Profis, die sowohl Gelegenheit als auch Freude an einer direkten Lenkung, straffem Fahrwerk und knackiger Schaltung haben", bestätigt mir Gerd.

Umso beruhigender zu wissen, dass der Kia Stinger GT die Bestnote mit 5 Sternen im europäischen Sicherheitstest Euro NCAP Ende 2017 holte. So besteht beispielsweise die Karosserie zum großen Teil aus ultrahochfestem Stahl, und ist an der Sicherheitszelle insbesondere in den Sitzquerträgern, den vertikalen Trägern und den inneren Paneelen der Weitenschweller au.ergew.hnlich stabil und verwindungssteif. Sicherheit mit Dreifach-Wirkung: die Karosserie bietet nicht nur umfassenden Schutz für Insassen, sie trägt ebenfalls zur Reduzierung von Geräuschen und Vibrationen bei und bildet die Basis für das leistungsfähige Fahrwerk. Eine breite Palette an zahlreichen passiven und aktiven Sicherheitssystemen wie beispielsweise Frontkollisionswarner,

adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-Funktion, aktiver Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner und Verkehrzeichenerkennung sind in der Sportlimousine Standard. Ebenfalls Standard sind unter anderem die sieben Airbags inklusive Knieairbag für den Fahrer, aktives Gurtwarnsystem vorne und hinten und die aktive Motorhaube als ein zentrales Element zum Schutz von Fußgängern, die zusätzliche Sicherheit bieten.

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