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DIE BUSENPÄPSTIN

Die Weiblichkeit definiert sich über ihre Kurven? Nun, je nach Zeitalter ist Mehr oder Weniger "in" oder eben "out". Und die Brust spielt dabei eine dominante Rolle. Das Sinnbild von Weiblichkeit – ein unverkennbares Zeichen und manchmal leider auch ein Leidensobjekt. Während Hüften, Po und Oberschenkel durch Sport definiert werden können, sind die Brüste einfach "nur" Mitläufer? Die renommierte Schönheitschirurgin Dr. Svenja Giessler aus München räumt dieser Thematik die "richtige Größe" ein

Text: Ivona Okanik

Sie ist charmant, attraktiv, diszipliniert und eine bekennende Perfektionistin. Wenn die Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie Dr. Svenja Giessler über ihre Arbeit spricht, ist die Leidenschaft für ihren Beruf – oder besser gesagt Berufung – nahezu greifbar. Kaum vorstellbar, dass diese zierliche Frau mit einer scheinbar immerwährenden guten Laune eine jahrelange millitärische Laufbahn durchlaufen hat. Vielleicht ist es auch der "Drill" in namhaften Kliniken, der ihr die Bodenständigkeit, zusätzliche Sensibilität und den erweiterten Blick für kleinste Details verlieh.

Die Atmosphäre in ihrer Praxis in München wird durch eine natürliche Herzlichkeit beherrscht. Tageslicht durchflutet die ausladenden Räume und setzt das stilvoll-minimalistische Interior, mit einer unaufdringlichen persönlichen Note versehen, geschickt in Szene. Ein Wohlfühlort, der fast den Eindruck vermittelt einer guten Freundin gegenüber zu sitzen. Die Sonne an diesem Nachmittag breitet ihre warmen Strahlen auf den hellen Parkettboden aus und streift auf ihrem Weg einen Beistelltisch, mit drei Mustern von Silikonimplantaten darauf. Die Schönheitschirurgin Svenja Giessler ist ganz in ihrem Element, als die Sprache auf ihr Steckenpferd die Brustvergrößerung und -verkleinerung kommt. "Der Busen ist ein durchaus emotionales Thema, in das ich mich als Frau naturgegeben sehr gut einfühlen kann. Dieser Vertrauensbonus ermöglicht von Anfang an ein entspanntes Gespräch mit meinen Patientinnen, die sich mir gegenüber schneller und leichter öffnen.", so die Brustspezialistin. Jetzt möchte man meinen, dass Brustvergrößerungen häufiger durchführt werden als Verkleinerungen. Bei Dr. Giessler hält sich das in etwa die Waage, wenngleich in der Gesamtheit der durchgeführten Operationen die Brustvergrößerungen an erster Stelle, dicht gefolgt von Brustverkleinerungen liegen. Auf Platz drei rangieren Oberlidstraffungen gefolgt von Schlupfwarzenkorrekturen und auf Platz fünf Schamlippenverkleinerungen. "Sensible Themen, die Frauen ungehemmter und offener mit einer Geschlechtsgenossin besprechen.", so Svenja Giessler.

Und was empfielt die Spezialistin? Implantate oder Eigenfett? Während der Ausführungen begutachte ich die Silikonmuster und kann dem Drang sie anzufassen kaum wiederstehen. Wie ein Kind, dass seinen Finger in schwabbelnde Grütze tauchen will. "Silikonimplantate bieten eine vielfältige Auswahl in Form, Größe und Volumen. Ich verwende ausschließlich hochwertige Brustimplantate, die elastisch sind und einen Memory Effekt haben. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass sie sich vom Tastgefühl kaum von einer natürlichen Brust unterscheiden." Einen ersten Eindruck bekomme ich im Direktkontakt mit einem "Billig-Muster" und einem hochwertigen Implantat, die ich zum Vergleich endlich in den Händen halte. "Bei Silikonimplantaten gibt es große Qualitäts-und folglich Preisunterschiede. Angefangen von der Silikonfüllung über die Beschaffenheit der Hülle und der Haltbarkeit. Natürlich auch das Tastgefühl durch die verschiedenen Konsistenzen. Und nicht zu unterschätzen sind auch die Garantieleistungen der Hersteller." Meldungen aus der Vergangenheit über zerplatzte oder nach kurzer Zeit beschädigte Implantate, die immense gesundheitliche Schäden hervorriefen und im Einzelfall zum Tod führten, kamen mir sogleich in den Sinn. Als stünde mir die Frage im Gesicht, führt die Spezialistin weiter aus: "Auch heute gibt es noch Implantatrupturen, sicher deutlich weniger als früher, kommen aber trotzdem noch vor. Ansonsten können bei unsachgemäßem Arbeiten Keime in die Brust kommen, die an der Silikonoberfläche haften und damit massive Entzündungen auslösen, die in der ersatzlosen Entfernung der Implantate enden. Zu lange, falsch platzierte Narben können natürlich auch auftreten oder ein Verrutschen der Implantate." Und auch das "in-Ordnung-bringen" kommt bei Dr. Giessler durchaus leider vor. "Neulich hatte ich eine Patientin mit beidseits kaputten Implantaten nach nur vier Jahren Liegezeit. Oder nach einer Brustvergrößerung mit Straffung, jedoch zu wenig Korrektur der Hängebrust und somit massiv verbreiteter Narben wie auch um die Brustwarzen aufgrund einer falschen Technik."

Die Operation mit eigenem Fett hingegen empfielt die Ärztin Patientinnen, die mit ihrer Brustform zufrieden sind und sich eine halbe bis ganze Körbchengröße mehr wünschen. Und immer kommt es aber auf die physischen Voraussetzungen und individuellen Wünsche wie auch Vorstellungen der Patientin an.

Doch der Wunsch allein, wie intensiv er auch sein mag, reicht nicht. Denn Dr. Giessler hat einen strengen Kodex das Alter betreffend: "Patientinnen unter 18 Jahren operiere ich nur in wenigen Ausnahmen. Diese wären beispielsweise massiv vergrößerte Brüste mit deutlichen körperlichen und/oder psychischen Problemen. Oder Brustvergrößerungen – im Sinne einer Rekonstruktion – bei Mädchen, die nachweislich kein Brustwachstum haben, das meist einseitig ist. Und natürlich große, störende oder veränderte Muttermale oder Narben nach Operationen oder Verletzungen. Auch abstehende Ohren, die optimalerweise vor Eintritt in die Schule operiert werden, um Hänseleien zu vermeiden. Alle anderen Operationen, vor allem jedoch Brustvergrößerungen fallen in den ästhetischen Bereich und machen erst ab 18 Jahren oder älter Sinn.

Die Top-Drei-Liste der Schönheitskorrekturen bei Männdern führen Schlupflider/Tränensäche an, gefolgt von Fettabsaugungen und der nicht-operativen Kryolipolyse – Fettreduktion durch Kälte.

Eine stete Weiterbildung und -entwicklung betrachtet Dr. Giessler als essentiell um zeitgemäße Techniken und optimale Ergebnisse für ihre Patientinnen und Patienten zu erzielen. "Neue Techniken, Produkte und Verfahren sprießen vom Boden wie Pilze. Hier gilt es zu differenzieren und nicht jede Modeerscheinung aufzugreifen nur weil sie gerade "in" ist.", betont die Schönheitschirurgin und erläutert weiter: "Ein fundiertes medizinisches Fachwissen und operative Erfahrungen bildet die Grundbasis auf der die vielfältigen Schönheitspraktiken aufbauen. Zudem gilt es die physische, psychische wie auch optische Individualität der Patienten zu berücksichtigen."

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