Wenig überraschend ist die Tatsache, dass sich Premium-Immobilien
in deutschen Metropolen einer ungebremsten Nachfrage erfreuen.
Überraschend jedoch die starke Abweichung, wie eine Analyse des
Premium-Segment-Spezialisten Engel & Völkers AG ergab.
von Maximilian Graf ∙ Fotos: Engel & Völkers AG

Luxusimmobilien sind äußerst knapp und zeichnen sich zum einen durch Kriterien wie eine außergewöhnliche Lage, eine qualitativ hochwertige Ausstattung oder einen einzigartigen
Blick aus. Zum anderen definiert sich dieses höchst exklusive Marktsegment durch den Kaufpreis.
Engel & Völkers registriert in einer Marktanalyse, die sich ausschließlich auf die teuersten 5 Prozent der Immobilienverkäufe in München, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf und Köln konzentriert, über den deutschen Luxuswohnimmobilienmarkt auffällige Unterschiede bei den Kaufpreisspannen in Deutschlands Metropolen für das erste Halbjahr 2015. Ein weiterer Fokus der Analyse liegt auf den erzielten Top-Quadratmeterpreisen im Segment der Eigentumswohnungen. Hier verzeichnete Berlin mit 19.020 Euro den höchsten Preis pro Quadratmeter.
Die Einstiegspreise von Luxusimmobilien in den Metropolen weichen stark voneinander ab. So liegt
der Einstiegspreis für Luxusimmobilien in Frankfurt bei 700.000 Euro und in München bei 2,1 Mio. Euro.
Die gängige Definition, die das Premium-Segment ab einen Kaufpreis von 750.000 Euro abgrenzt, scheint
nicht zu greifen, da die Kaufpreise für hochwertige Immobilien je nach Lage und Region sowie Objekttyp
stark schwanken können.
Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser bewegte sich die Kaufpreisspanne in Hamburg zwischen
1,7 Mio. und 13 Mio. Euro. In Stuttgart lagen die Werte zwischen 1,4 Mio. und 2,8 Mio. Euro.
Größte Preisspanne in Hamburg
Die Auswertung belegt, dass das Preisgefüge zwischen den Metropolen sehr unterschiedlich ausfällt.
Die Mittelwerte weichen weniger stark voneinander ab. Hamburg weist die größte Preisspanne im Premium-
Segment auf. Für Ein- und Zweifamilienhäuser lag der Einstiegpreis bei 1,7 Mio. bis hin zu einem
Maximalpreis von 13 Mio. Euro. Der Mittelwert befand sich bei 3,1 Mio. Euro. Der Großteil der Transaktionen
verteilte sich auf die Elbvororte Blankenese und Othmarschen.
München am teuersten
In München zahlten die Käufer mit 4,5 Mio. Euro im Schnitt am meisten für ein Haus im Premium-
Segment. Die Kaufpreisspanne der teuersten Immobilienverkäufe lag in der bayerischen Hauptstadt
zwischen 2,1 und 12,6 Mio. Euro. Ein Drittel der Premium-Verkäufe wurden im Stadtteil Bogenhausen
umgesetzt, der dabei fast die Hälfte des Gesamtvolumens von 112,7 Mio. Euro auf sich vereinte.
Die Kaufpreisspanne im oberen Preis-Segment in Berlin erstreckte sich zwischen 900.000 Euro und 5,6
Mio. Euro. Der Mittelwert lag in der Bundeshauptstadt bei 1,6 Mio. Euro. Die exklusivsten Wohnlagen
für Ein- und Zweifamilienhäuser befanden sich im Südwesten der Stadt.
In Köln lag der Einstiegspreis für Immobilien im obersten Marktsegment bei 1 Mio. Euro. Die teuerste
Immobilie wurde für 6,3 Mio. Euro verkauft. Der Mittelwert betrug 1,7 Mio. Euro. Die höchsten Immobilienabschlüsse für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im Bezirk Lindenthal getätigt. Die Preisspanne in Frankfurt am Main lag zwischen 700.000 Euro und 3,5 Mio. Euro mit einem Mittelwert von
1,5 Mio. Euro. Die Immobilie mit dem Höchstpreis wechselte in Westend-Süd den Besitzer. In Städten
wie Düsseldorf fiel die Preisspanne mit einem Wert zwischen 1,5 Mio. und 2,9 Mio. Euro deutlich enger
aus. Der Mittelwert lag bei 2,1 Mio. Euro. Die teuersten Immobilienpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser
wurden überwiegend in den links-rheinischen Premium-Wohnlagen der Metropole erreicht. In
Stuttgart lag der Einstiegspreis bei 1,4 Mio. Euro bishin zu einem Maximalpreis von 2,8 Mio. Euro. Der
Mittelwert betrug 1,9 Mio. Euro. Die nordwestlichen Stadtteile Krähenwald und Mönchshalde vereinten
fast die Hälfte der Transaktionsumsätze auf sich.
Eigentumswohnungen - Berlin und Hamburg am teuersten
Im Metropolenvergleich erzielte Berlin den höchsten Quadratmeterpreis mit 19.020 Euro im Stadtteil Mitte.
Durch die Realisierung zahlreicher Neubauprojekte in den vergangenen Jahren hat Berlin seinen Nachholbedarf im Premium-Segment nahezu aufgeholt.
Der höchste Quadratmeterpreis in Hamburg wurde im Stadtteil Harvestehude mit 19.000 Euro für eine
Eigentumswohnung erreicht. Hochwertige Eigentumswohnungen verzeichnen in sehr guten Wohnlagen
an der Außenalster die mit Abstand höchsten Spitzenwerte in diesem Segment.
Die höchsten Kaufpreise in Frankfurt am Main erzielten Objekte in innenstadtnahen Lagen. In der Metropole
wurde der höchste Quadratmeterpreis mit rund 14.800 Euro in bester Lage des Westends gezahlt.
In Stuttgart wurde ein Spitzenwert von 12.600 Euro pro Quadratmeter in direkter Innenstadtnähe in Relenberg aufgerufen. Zusätzlich erreichen hochwertige Wohnungen im neu entstehenden Europaviertel
Top-Preise.
Der höchste Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im obersten Marktsegment in Düsseldorf
belief sich auf 11.100 Euro für ein Neubauprojekt in zentraler Lage. Köln bildet im Metropolenvergleich
das Schlusslicht. Hier wurde die teuerste Eigentumswohnung für 9.800 Euro pro Quadratmeter vermittelt.
Weiterhin dynamisches Marktgeschehen
Die Auswertung der absoluten Premium-Verkäufe zeigt, dass in den größten deutschen Metropolen
ein sehr unterschiedliches Preisgefüge herrscht. „Wir erwarten im Jahresverlauf eine weiterhin
hohe Nachfrage nach Top-Objekten sowie steigende Kaufpreise. Zudem beflügeln die hohe Bautätigkeit
im Premium-Segment sowie der Mangel an Anlagealternativen das Marktgeschehen“, resümiert
Kai Enders. ≡
Den kompletten Artikel finden Sie in der HARVEST Frühjahrsausgabe 1.16 ab Seite 102 oder hier als PDF Download.