Ein Digesteur, ein Birnbaum, Eiswasser und ein Geheimrezept. Das sind die einzigartigen
Zutaten einer faszinierenden Geschichte, die in einer mannigfaltigen
Sinnesexplosion eines Digestifs mündet. Standesgemäß abgefüllt in einem, mit
dem „Red Dot Award“ ausgezeichneten, Flakon. Der Name: ANHALT
von Ivona Okanik

Einer wie Keiner. Der Digestif ANHALT von Volker Anhalt ist einzigartig. Jeder Schluck ist wie eine spannende Neuentdeckung feinster Aromen, die scheinbar endlos vorhanden zu sein scheinen und still-wissend darauf warten ergründet zu werden. Volker Anhalt beobachtet mit berechtigtem Stolz und zugleich amüsiert meinen schwärmerischen Blick, während mein Verstand noch versucht, die komplexen Aromen am Gaumen zu enträtseln. Der weltweit einzige Digesteur Anhalt versteht es wahrlich mit Aromen zu spielen und eine Geschmacksvielfalt zu komponieren, die wie eine Hommage klingt. Eine Hommage an einen Birnbaum – seinen geheimnisvollen Birnbaum.
Kennt man die Vorgeschichte wird auch einiges klarer. Volker Anhalt war schon immer ein Genussmensch,
der es liebt, gut zu essen und nach dem Essen einen guten Digestif zu trinken. Allerdings wurde er in der Vergangenheit in seinen kulinarischen Vorstellungen oft enttäuscht. Er suchte etwas, das einem guten Essen die Krone aufsetzt. Nur was und wie? Es schien, als gäbe es keine Frucht, die nicht schon gebrannt wurde… Äpfel und Birnen, Kirschen und Zwetschgen, selbst Tomaten und Paprika, Gelbe Rüben und rote Beete, Brot und Bier, Wein und Bananen. Nichts, was es nicht schon gibt.
Mystisch
Volker Anhalt hatte seine Idee schon verdrängt und fast aufgegeben, als etwas geschah, was er bis heute nicht erklären kann. Vom Fenster aus hat er ihn oft gesehen, den alten mächtigen Birnbaum. Eines Tages, es war Silvestermorgen, blickte er mal wieder auf den alten Baum. Dem Baum ging es nicht gut. Er war alt und krank – er war am sterben.
Am Abend war ihm, als rufe ihn der Birnbaum. Anhalt nahm eine Flasche Champagner, verließ die Silvesterfeier, ging zu dem Baum und lehnte sich an seinen massigen Stamm. „Völlig unerwartet“, berichtet er, „wurde ich innerlich ganz ruhig. Der Mond leuchtete hell die Stimmung war mystisch.“ Es war, als wolle ihm der Baum etwas sagen. „Stundenlang stand ich dort und lauschte.“ Die Kälte der Nacht spürte er nicht. „Als die Raketen das neue Jahr begrüssten, blickte ich durch die Zweige des Baumes und sah das Feuerwerk unterm Birnbaum – Malerei aus bunten Lichtern.“ „Komposition“ schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Eine Komposition mit Birnen, ein Feuerwerk des Geschmacks aus Birnen. Beseelt und gefesselt von dem neuen Gedanken verabschiedete er sich von dem alten Birnbaum und ging zurück zur Feier. Einige Tage später wurde der Baum gefällt.
Fortan begann Volker Anhalt sich mit Birnbäumen zu beschäftigen – mit der Baumpflege und -pflanzung und nicht zuletzt mit dem, was man aus ihren Früchten gewinnen kann. Er machte eine Ausbildung zum Fachwart für Obst und Garten sowie zum Obstbaumpfleger und pflanzte neue und pflegte alte Birnbäume. Er lernte alles rund um die Destillationstechnik und schrieb sich an der Universität Hohenheim ein. Außerdem verfeinerte er sein Wissen durch sensorische Übungen und wurde Prüfer für die Prämierung von Bränden. Schließlich machte er die Ausbildung zum Brenner.
Vollkommen anders
Jahrgang um Jahrgang komponiert Volker Anhalt ein einzigartiges Kunstwerk nach seinem Geheimrezept. Die Zutaten des Digestifs: 20 Jahre Erfahrung, die Essenz sonnengereifter Birnensorten, natürliche Kräuter, Gewürze und Millionen Jahre altes, reines Eiszeitwasser. Vom Letzteren abgesehen, macht er auch sonst alles anders als herkömmliche Brenner. Beispielsweise komponiert er pro Jahrgang nur eine Sorte und nicht wie andere mehrere Geschmacksrichtungen. Auch verwendet er keine handelsüblichen Eichenholzfässer, sondern Walnussholzfässer, die er in einer kleinen Manufaktur von einem Meister exklusiv anfertigen lässt. Ein Ergebnis, das selbst seinen erfahrenen Brenn-Lehrmeister von der Universität begeistert. Jeder ANHALT ist wie flüssige Poesie der man sich nicht entziehen kann. Ein Geheimnis das man ergründen möchte. Eine Geschichte, die beim nächsten Schluck bereits eine andere ist – ein anderes Aroma.
Heiß begehrt ist der, auf 250 Flakons limitierte, Birnen- Digestif auch längst bei Sammlern. Kaum verwunderlich, denn hier stimmt einfach alles. In dem mundgeblasenen Flakon, gefasst im Walnussrahmen und mit einem massiven Edelstahlverschluss, kommt der charakteristische agsteinfarbene Farbton des ANHALT vollendet zur Geltung. ≡
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Den kompletten "Sinnes Rausch" Artikel finden Sie in der HARVEST Winterausgabe 4.2015 ab Seite 42